1.1 Griechische Inseln A – I


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Unterwegs mit dem Schiff in der Ägäis: zwei Fähren am Nordende von Syros ( Foto: Google Earth 2008 )

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Tatsächlich, ein Kykladenhafen … ja, aus der Nähe sieht das etwas banaler aus als vom Satelliten, und ein vertraut aussehender Lastwagen dazu …

Wenn ich mitteile, daß ich demnächst mal wieder nach Griechenland fahre, werde ich oft gefragt: “Auf WELCHE INSEL fährst du denn?” Ja, die Inseln. Das Hauptkapital der griechischen Tourismusindustrie. Viele Leute vergessen völlig, daß da auch noch das Festland existiert.

Früher war es genau umgekehrt. Murray’s Handbook GREECE schreibt noch 1907 über die Kykladen: “With the exception of Syra, Inns are totally unknown throughout the Archipelago, and accomodation of any kind is usually very difficult to obtain. The traveller who proposes to explore the interior of the islands should be accompanied by a dragoman or Agoyatis.”

Es gab keine Unterkunftsmöglichkeiten, und dem Reisenden wurde weiterhin empfohlen, nur mit einer Privatyacht zu reisen – mit einem auf Land und Wasser ortskundigen Lotsen, und 2 Monate für die Kykladentour einzuplanen. Verbindungen mit Dampfschiffen gab es vor hundert Jahren jedoch auch. Der Baedeker GRIECHENLAND von 1904 weiß, daß Mykonos von Piräus aus schon zwei Mal in der Woche angefahren wurde …

Ich fahre gerne aufs Festland, am liebsten da hin, wo Berge und Strand nicht weit voneinander entfernt sind. Aber der Inselromantik entziehe ich mich natürlich auch nicht. Aber ich besitze keine Shorts mit Blümchenmuster und kein aufblasbares Krokodil … 🙂 …

Diesen Ort kennt (fast) jeder, der schon mal auf den griechischen Inseln unterwegs war …


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… es ist der Ablegeplatz der Inselfähren in Piräus … rechts oben die Metrostation und der Bahnhof der OSE (Foto Google Earth). Und dann mit schnellem Schwung Richtung Süden:


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Aber zwischen den Inseln kann es ja auch mal schnell unangenehm werde. Wenn man zum Beispiel von Mykonos nach Delos will. Auf dem Google-Earth Foto kann man erkennen, wie sich an der Nordspitze von Delos die Strömungen aus der Nord- und Ostrichtung kreuzen:


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Zwischenräume überbrücken kann man ja auch anders. Wackelig kann das natürlich auch werden. Hier der wasserumgebene Mini-Flughafen von Naxos ( Foto: Google Earth 2008 ):


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Was die Ägäis und ihre Inseln (besonders im Sommer) plagt, ist der Meltemi, der stetige und starke Nordwind. Hier, Spätsommer im Hafen auf Andros – Abstand von der Kaimauer halten:
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Andros Meltemi
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Wie oben schon angedeutet – der touristische Verkehr entwickelte sich auf den griechischen Inseln erst spät. 1954 war es offensichtlich erst ein einziges Schiff, das viertägige Rundreisen anbot, die “Delphini“, mit 148 Kabinenbetten unterschiedlicher Qualität: Nur ein paar Stündchen blieben für Kreta, Rhodos, Santorin, Paros, Delos oder Mykonos. Da blieb der Eindruck eher schwach:
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Rundreise Ägäis Inseln
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Fahrplan Inseln
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Danke, Katharina, für das Prospektmaterial!
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Heute kann man sich auf das Fährennetzwerk verlassen (mehr oder weniger). Wann verkehren die Fähren heute, und wohin?
Information hier, in der Rubrik “Greek Ferry Schedules”:
Greek Travel Pages – GTP
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Wenn es Sie interessiert, wie gerade der gesamte Schiffsverkehr in der Ägäis ist:
http://www.marinetraffic.com/ais/
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3 comments

  1. Und es herrscht ja nicht nur Sonnenschein auf den Inseln.
    Beispiel:
    Die Kykladeninsel Anafi hat jetzt, im Dezember 2013, keine Arztpraxis mehr (bei 270 Winter-Bewohnern), und es gibt nur noch einmal pro Woche (!) eine Fährverbindung nach Piräus (über Santorini).
    An etwa 10 Tagen im Lauf eines Monats (!) kommt jetzt ein Arzt von einer Nachbarinsel, aber der kann auch nicht für die nötige Medikamenten-Versorgung garantieren.
    Vor kurzem brauchte eine Patientin nach einem allergischen Schock dringend eine Cortison-Injektion. Cortison war in der Notapotheke vorhanden, aber niemand war da, der fachgerecht eine Spritze setzen konnte. Ein Arzt von auswärts leitete den Sohn der Patientin telefonisch an. Sie überlebte die Situation. Makaber ist das schon:
    http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite6_1_19/12/2013_532160

  2. Hallo Theo
    Griechische Inseln von A-I und kein Wort zu Euböa/Evia, immerhin die zweitgrösste Insel Griechenlands nach Kreta! Warum? Wir waren 2015/16 dort und haben es nicht bereut… Entstanden sind in diesem Jahr zwei Sachen: eine Internet-Wander-Seite zur Insel und ein Dokuroman mit dem Titel Achmetaga.
    Ansonsten eine sehr informative Homepage. Συγχαρητήρια !

  3. Hallo Geneviève,
    Evia teilt das Schicksal mit anderen Inseln, die ich zwar besucht, aber hier nicht (oder kaum) beschrieben habe, z.B. Ithaka, Lefkada, Alonnisos, Andros, Paros, Rhodos. Dafür gibt es verschiedene Gründe …
    Und diese website ist ja auch kein “Reiseführer” – und muß Griechenland nicht flächendeckend vorstellen.
    Auf Evia saß ich in den 1990er Jahren mal wegen dieses Generalstreiks auf Skyros fest. Kenne darum Kymi und seine Umgebung. Es war Anfang April, erbärmlich kalt, eines Tages lag – nach einem Gewitter – noch Schnee bis hinunter zum Strand.
    Ich hatte in den letzten Jahren geplant, den Inselsüden von Karistos aus zu besuchen – wegen der sogenannten Drachenhäuser:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Drachenh%C3%A4user
    Aber es wollte nie jemand mit – und da einige der Gebäude schwer zugänglich sein sollen (etwa das auf dem Ochi), sollte man das nicht alleine machen. Und nach einem Unfall vor zwei Jahren haben meine Knie definitiv etwas gegen zukünftige Bergtouren …
    Nebenbei: Die zahlreichen Windräder auf der Insel, die man im Anflug auf Athen sieht, machen die Insel sicher nicht attraktiver …
    Jedenfalls habt Ihr sehr schöne Tourenvorschläge für Evia! Hier:
    http://wandern-griechenland.ch/

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