Olympische Spiele

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Gedenkstätte am Kronoshügel: Hier liegt das Herz von Baron Coubertin

DIE SPIELE DER ANTIKE

Der Ursprung der Olympischen Spiele liegt vermutlich im 2. Jahrtausend v. Chr. (Ursprünglich war es wohl ein Wettbewerb junger Frauen zu Ehren der Hera Parthenos, der Göttin der Jungfrauen.) Der Überlieferung nach sollen die ersten regelmäßigen Spiele in Olympia (nur für Männer) ab dem Jahre 776 v.Chr. stattgefunden haben.

Übrigens: Die Periode zwischen zwei Spielen hieß Olympiade, nicht die Spiele selbst! Die Zählung nach Olympiaden wurde als Zeitmaß in der gesamten griechischen Antike verwendet.

In der Anfangszeit gab es nur einen Wettlauf über die Distanz des Stadions. Die Spiele waren auch keine „Sportveranstaltung“ in unserem heutigen Sinne, sondern ein religiöses Fest, das zu Ehren des Göttervaters Zeus durchgeführt wurde. In ihrer Blütezeit dauerten die Spiele fünf Tage. Neben den sportlichen Wettkämpfen waren die Wettkämpfe in musischen Wettbewerben ebenso wichtig (auch der römische Kaiser Nero hatte hier einen Auftritt als Pferdelenker und Musiker). Die extrem riskanten Massen-Wagenrennen im Hippodrom waren den Adligen vorbehalten, die aber meist professionelle Wagenführer beauftragten.

Die Olympischen Spiele fanden immer Mitte Juli statt. Die Sportler mußten einen Monat vorher anwesend sein, um unter der Aufsicht der Oberschiedsrichter ihr Können zu demonstrieren. Wer für geeignet befunden wurde, war für die Wettkämpfe qualifiziert.

Die eigentlichen Spiele begannen mit dem Umzug aller Beteiligten zum Tempel des Zeus. Hier schworen die Sportler, sich an die Regeln der Spiele zu halten. Nur der Sieg zählte im Wettbewerb. Die Sieger erhielten einen Siegeskranz aus Olivenzweigen. Nur der Sieger wurde als „von den Göttern begünstigt“ angesehen und mit Gedichten und Statuen verewigt. Jede Niederlage … sogar schon ein zweiter oder dritter Platz … galt als Schande.

Mit der Zeit stieg die Anzahl der Wettbewerbe auf zwanzig an (Leichtathletik, Schwerathletik, Reitwettbewerbe, Pentathlon/Fünfkampf).

Nachdem Griechenland von den Römern erobert wurde, war es auch nicht-griechischen Athleten gestattet, teilzunehmen.

Auch ein zaubertrankgewohnter (!) Gallier namens Asterix nahm angeblich einmal teil … 🙂 …! (Quellennachweis: Uderzo & Goscinny “Astérix aux Jeux Olympiques”, 1968)

Vermutlich zum letzten Mal fanden die Spiele im Jahr 393 n. Chr. statt, bevor der römische Kaiser Theodosius alle heidnischen Zeremonien verbieten ließ. Fest steht, daß die Spiele nicht mehr nach 426 n. Chr. ausgetragen werden konnten, da in diesem Jahr die Altis durch Brand und Erdbeben zerstört wurde. Eroberungsfeldzüge, Überschwemmungen, Erdrutsche und Erdbeben ließen die Anlagen weitgehend im Erdreich verschwinden.

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DIE SPIELE DER NEUZEIT

Auf einem Kongress, der 1894 in der Sorbonne-Universität in Paris stattfand, präsentierte Baron Coubertin seine Idee von den Olympischen Spielen der Neuzeit einem internationalen Publikum. Es wurde beschlossen, daß diese ersten Olympischen Spiele 1896 in Athen stattfinden sollten. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wurde zur Organisation gegründet. Erster Präsident war der Grieche Demetrius Vikelas, Coubertin wurde Generalsekretär.

Die ersten Spiele waren ein großer Erfolg. Obwohl weniger als 250 Athleten (und 180 davon aus Griechenland selbst!) teilnahmen, waren die Spiele das größte sportliche Ereignis, das seit der Antike stattgefunden hatte. Die griechischen Offiziellen waren vom Erfolg so begeistert, daß sie vorschlugen, die Spiele zukünftig immer in Athen stattfinden zu lassen. Doch das IOC entschied sich für eine Rotation zwischen verschiedenen Ländern.

Die Uneinigkeit über den Wettbewerbsort führte in den folgenden Jahren zeitweise dazu, in Griechenland “Olympische Zwischenspiele” im Wechsel mit den international vergebenen Spielen durchzuführen.

1896 waren keine Frauen als Sportlerinnen zugelassen, aber zuschauen durften sie im Gegensatz zur Antike immerhin doch …

Die 19 deutschen Sportler, die zu den ersten Spielen nach Athen reisten, erhielten von der Deutschen Turnerschaft einen Verweis: Das Streben nach Höchstleistung galt als gesundheitsgefährdend, unästhetisch und unsozial.

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Marathonläufer am Ziel im Athener Stadion, 1896

1893 hatte Griechenland, damals eines der ärmsten Länder Europas, den Staatsbankrott erklärt. Und mit der Prognose über den finanziellen Aufwand für die Spiele in Athen … 150.000 Drachmen sollten genügen … lag man völlig daneben. Schließlich brachten Spenden 300.000 Drachmen ein, weitere 400.000 flossen dank der Ausgabe von Sonderbriefmarken in den Etat. Ausgereicht hätte all dies jedoch nicht, ohne Georg Averoff: Der im ägyptischen Alexandria lebende Millionär stiftete das Athener Stadion, es war alleine schon rund 900.000 Drachmen wert.

2004 wurden zum ersten Mal wieder im Stadion in Olympia Wettbewerbe durchgeführt, trotz der Proteste der Archäologen.

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Nachtrag, ekathimerini 05.09.2007, nach dem Sommer der Waldbrände:
Ancient Olympia race begins
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The burnt trees surrounding Ancient Olympia in the Peloponnese need to be removed quickly in order to avoid a plague of insects in the area, experts said yesterday.

A meeting of the Central Archaeological Council (KAS) yesterday addressed the issue of the burnt forest which was destroyed in the recent massive fires that tore across the Peloponnese.

Experts agreed that a combination of low-growing vegetation and different trees need to replace the 100-year-old trees destroyed in the blaze but did not specify what type of varieties this might involve.

Sources pointed out yesterday that the government will want to restore the forest area by March next year when the eyes of the world will be on Ancient Olympia for the lighting of the flame that will travel to China for the Beijing Olympic Games.

The burnt land will not have enough time to recover by then, a source said, however, improvements can be made to make the area look better than it currently does, the source said.

Culture Minister George Voulgarakis said everything would be ready in time for the Olympic flame ritual, held at the World Heritage site before every Olympics since the 1936 Berlin Games.

«I believe we will meet the crucial deadline for the lighting of the Olympic Flame,» he said. «We will exhaust all the means at our disposal and all our options to restore the landscape at Ancient Olympia as soon as possible and above all to protect the area from flooding,» he added.

The essential reforestation in the area is not expected to be completed by 2012 and is budgeted at a total cost of 204,600 euros.

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