Milos 2 Der Firiplaka Strand

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Höhle in der Wand am Firiplaka Strand

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Milos hat exotische Sandstrände, besonders an der Südküste. Und Milos hat noch mehr von diesem vulkanischen Material unter seinen Hügeln! Mehr Sand, als seine Touristen je plattliegen könnten! Die Gegend um den Strand von Firiplaka ist nur ein willkürlich herausgesuchtes Beispiel!
Milos exportiert feingemahlene Sande schiffsweise, seit die chemische Industrie die Qualität der vulkanischen Mineralien erkannt hat. Aber schon in der Steinzeit war Milos weltbekannt, da Obsidian (eine Art schwarzes Glas) von hier in der damals bekannten Welt als Werkstoff gefragt war.Jedes Jahr wird Milos in letzter Zeit mindestens 300.000 Tonnen leichter: Bentonit (Tonerde, Dichtungsmaterial), Perlit (vulkanisches Glas, Isolationsstoff), Kaolin (Porzellanerde) oder Baryt (Farbengrundstoff) werden von der Insel wegtransportiert. Ein Pessimist kann sich natürlich auch ausrechnen, wann von der Insel nichts mehr übrig ist … 🙂 …
Der Bergbau verschafft der Insel eine merkwürdige Infrastruktur: Da denkt man, man könne im Süden über idyllische Hügelpfade zu einsamen Stränden wie Firiplaka wandern, und trifft auf überbreite und sorgfältig wassergesprengte (private) Schotterstraßen, auf denen 2 Riesen-Lkw im Höchsttempo ungebremst aneinander vorbeirauschen können …
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… und an Stellen, wo man auf die romantisch blinkende Weite der Ägäis hinausblicken könnte, liegt plötzlich ein Steinbruch mit hochhaushohen Halden und unermüdlich brummenden Mineralienmühlen.
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Neben der Straße wird das Abwasser der Produktion diskret Richtung Meer geführt. Naja, unten wird eine neue Lage Sandstrand draus. Wenn man aus dem Ruhrgebiet kommt – wie ich – fühlt man sich da gleich zu Hause …
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… und man muß sich an originelle Verkehrsschilder gewöhnen: SCHUTZBRILLE TRAGEN! Wenn der böige Nordwind weht, weiß man warum, ob als Fußgänger oder Zweiradfahrer. Und wer sein Mofa in einer zugewehten Kurve bremsen muß, kann auch schnell den Rest des Urlaubs im Krankenhaus in Triovasalos (oder Athen) verbringen …
Aber nach einem steilen Abstieg von den sandsturmumwehten Halden und Gipfelhöhen des Tsingradosberges herunter kommt die Überraschung:
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Was für ein Strand! Im Mai ist es hier unten völlig einsam, im Sommer stehen auf dem östlichen Teil des Strandes allerdings Liegestühle und Sonnenschirme in Reihe. Aber der schönste Teil liegt erst hinter dem aus massiven Klötzen vulkanisch zusammengebackenen Felsen … der Fels liegt da, als wäre er wie ein Semmelknödel vom Hang heruntergerollt! (Ist er vielleicht auch!) Rüberschwimmen zum Westteil ist leicht, oder zwanzig Meter durch die losen Steinhaufen zwischen Felsen und Wand steigen.


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Jetzt kriegt man den Mund nicht mehr zu, und einen steifen Hals. Die steil aufragenden Felsen über dem schmalen Strand sind im Prinzip schneeweiß, aber großflächig schwefelgelb, giftgrün, rosa oder violett eingefärbt. Die abstrakte Farbexplosion läßt sich mit kleinen Fotos hier gar nicht darstellen!


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Und die Kieselsteinsammler haben garantiert bald Rückenschmerzen und sowieso viel zu kleine Hosentaschen für diesen Ort …
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Und am Ende des Strandes steht man vor der rätselhaften tunnelartigen Höhlenöffnung in der schneeweißen Wand (siehe Bild ganz oben). Ein Einsiedler, ein Strandwächter? Wer weiß. Jedenfalls braucht auch der frömmste Mensch hier vor der weißen Wand einen guten Sonnenschutz …!
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Man muß aber beim Baden nicht überall auf Milos auf geologische Exotik gefaßt sein. Es gibt auch ganz beruhigend “übliche” und undramatische Strände im gewohnten Sandfarbton, Provatas oder Achivadolimni zum Beispiel.
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One comment

  1. Hallo Theo,
    dieser Strand ist ein Traum. War letztes Jahr da und war so begeistert, dass ich die Zeit total vergessen hatte.

    Gruß
    Margarita

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