08 Mikro Papigo, Dias Guesthouse

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Mikro Papigo, der letzte Ort im Tal vor dem Astraka-Gipfel, 1993
… und außer im Dias Guest House zu übernachten, gab es damals keine großen Alternativen. (Und es gab den Dias-Erweiterungsbau noch nicht!) Inzwischen ist das Dörfchen Mikro Papigo unter griechischen Bergsteigern, Ökofreaks und Wanderern ziemlich etabliert, und man findet jetzt einige Alternativen (es sind aber immer noch nur wenige).

Wir hatten Glück und kriegten noch eins der großen (und hellhörigen) 4-Bett-Zimmer in dem massiven alten Zagoria-Bau. Rechts neben dem Haus, auf einer Gartenterrasse, steht die Dias Taverne, ein kleiner Pavillion, der von Stammgästen und Nichtstammgästen als eine Art “Berghütte” angesehen wird. Das kann manchmal ein etwas originelles Benehmen nach sich ziehen, was wenigstens damals toleriert wurde. (Im strömenden Regen und durchnäßt und verschwitzt angewandert gekommen, und … hier kennt mich doch sowieso keiner? Na, dann ziehen wir doch erstmal unsere nassen Sachen aus, verteilen sie über alle noch leeren Stühle im Lokal und setzen uns in T-Shirt und Shorts mit einem heißen Bergtee an den Ofen …)
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Dias war (ist) ein Gemütsmensch, und wer ihm bekannt war und in der Taverne nicht bezahlen konnte, der hat am nächsten Tag gekellnert oder in der Küche geholfen und seine Rechnung abgearbeitet. Die beiden Studenten und Smolikas-Fans Lukas und Agiris arbeiteten damals gerade auch da (und lebten im Zelt hinterm Haus). Sie stellten uns abends noch die Teller und Gläser auf den Tisch …
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… und am nächsten Morgen sind wir mit ihnen losgezogen. Hinaus Richtung Kavales, wo der winterkalte Bach sich in das weiche Gestein reingefressen hat und Teiche bildet, in denen man auch baden kann (… was nur man tut, wenn man sowas am Nordpol auch tut).
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Wir haben es gelassen. Zum Glück sind wir beim Durchsteigen der oft seifenglatten Stufen im Fels auch nicht Richtung Wasser abgerutscht.
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Wandern im Timfi-Massiv erschwert man sich auch dadurch ein wenig, wenn man immer in der Nacht bis um zwei unter dem sternklaren Himmel sitzt und mit Hilfe von Dias’ selbstgebranntem Tsipouro die Welt und ihre Probleme geraderückt:
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Nacht bei Dias: die regelmäßig tagende UNESCO-Freak-Party
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Das ist übrigens eine Art Suchbild! Ich wüßte gerne, was aus den Leuten geworden ist, vielleicht fällt ja irgendeinem Epirus-Reisenden was ein! Also, von links: Dias, der Wirt … eine Anwältin aus San Francisco, die Helen (?) hieß und eine ungeheure Beschleunigung bergauf draufhatte … Lukas Kouchtin (Lukas produziert heute Dokumentar-Filme, lebt möglicherweise in Thessaloniki) … eine Französin aus Lille, die Byzantinistik studierte und ihre algerische Freundin … der Wirt der Rodovoli-Hütte zwischen Astraka und Koutsomitros, der Stavros (?) hieß und stocksauer auf die albanischen Flüchtlinge war, die ihm im Winter die Hütte demoliert hatten, wodurch er arbeitslos war … und Lukas Freund Agiris, der “militante Ökologe” … und Joan vorne rechts.
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Auf dem Tisch fehlt übrigens die Tsipouro-Flasche, obwohl jeder ein Glas in der Hand hat! Halt, es gab gar keine Flasche für den selbstgebrannten Schnaps, es gab nur Kannen! Auf denen noch diskret vermerkt war, daß kein Wasser drin war:
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Naja, wenn einer zufällig was zum Personal beitragen kann, dann danke! Lukas hat damals schon für die Oscar-Verleihung geübt, zigarrerauchend souverän, wie es sich für einen Hollywood-Produzenten gehört …
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… aber ich habe bisher nur ein paar Film-Festival-Eintragungen in den Suchmaschinen gefunden (Filmtitel wie “ragouzaria.gr” und “Why worry?”).
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