Psiloritis-Massiv: Särge und Berge (2)

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Blick auf den Westteil der Psiloritis-Kette von Süden (bei Apoudolou)
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Gut, ich gebe zu, auf dieser Seite kommen gar keine Särge mehr vor. Wenn man sich von Süden über die Strecke Gérgeri nach Anogia bewegen will, ist man in einem fast menschenleeren Gebiet.
Da ist nichts zu beerdigen, außer den von der Zarós-Mineralquelle zurückgenommenen Plastikflaschen, die hinter dem Abfüllbetrieb auf der Müllkippe mit anderem Verpackungsschrott abgekippt sind und diskret vor sich hin qualmen. Thermorecycling, wie es nicht sein sollte.
Und um die zahlreichen Schafe mit verkrüppelten Beinen, die mühsam ihren Herden hinterher hinken, kümmern sich irgendwann die Geier.
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Aber wir wollen ja heute noch über die Last von Konsumwelt und Zivilisation hinaus ins freie Bergland. Durchatmen. Das Wetter war schon den ganzen Tag wunderbar, am Strand von Kokkinos Pirgos haben wir mittags noch im Strand-Café gesessen und auf die Paximadia-Inselchen geschaut:
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Es soll nur ein kurzer Ausflug werden, vom Bergdorf Gérgeri hinauf bis zum Ende der Asphaltstraße. Neun serpentinenreiche Kilometer, ein Höhenunterschied von 700 Metern:
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Da hält man für so manchen Blick auf den Glanz der Libyschen See und die Gewächshäuser der Messara-Ebene:
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Die Straße ist breit, doch von Winterstürmen und Regen mit Geröll übersät. Mit einem Normal-Pkw mit geringer Bodenfreiheit ist man zu einer Slalomtour gezwungen:
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Fast ist die Höhe erreicht. Doch jetzt ziehen im kalten Wind die Wolken auf …
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… und die Welt versinkt im Nebel:
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Doch das Ziel ist erreicht. Eine kleine grauweißfeucht umwehte Häusergruppe liegt am Ende der asphaltierten Wegstrecke. Natursteinhäuser, Rundbauten. Alles nur natursteinverkleidet, auf der Basis von Betonwänden, nehme ich an. Über einer Tür steht das Baujahr: 2001. Aber es sieht edel aus. Eine Kapelle, imitierte Hirtenunterkünfte und Käselager (mitata), ein kleines Amphitheater ist da versammelt, wo links der Wanderweg zur Rouvas-Schlucht abgeht:
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Eine Hinweistafel informiert über die endemischen Pflanzenarten des Schutzgebiets und darüber, daß hier außer Wildkatzen und Bartgeiern kaum jemand herumstreift.
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Die Schotterpiste, der nun vor uns liegt, sieht verführerisch aus, breit und schlaglochfrei. Aber das soll ein paar Kilometer weiter ganz anders sein. Und in dem Nebel ist ohnehin nichts zu sehen. Also zurück. Bald taucht die sinkende Sonne unterhalb der grauen Wolkendecke wieder auf.
Wenigstens ein kleines Abenteuer bleibt uns noch, auf der „Abkürzung“, die wir ausgesucht haben: Die extrem enge und steile Ortsdurchfahrt quer durch das Bergdorf Nivritos.
Der Leichenwagen von Anogia würde hier kaum durchkommen. Katharina kommt durch.
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IMG_9813_A300Es ist unser letzter Reisetag. Vor unserem Haus in Zaros gibt es noch ein Abschiedsgeschenk. Der Pickup-Fahrer, der neben mir bremst, reicht mir zwei frisch geerntete Mandarinen durchs offene Seitenfenster:
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