Makedonien – Arcturos

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Als ich vor über 20 Jahren in Istambul diese musikalisch animierte Privatvorstellung eines Bären erleben durfte (sollte wegen der Exklusivität der Präsentation 1000 Lira = 2,40 DM kosten, aber 100 Lira war auch ausreichend, soweit ich mich erinnere), hätte ich mir nicht vorstellen können, daß dieser Bär heutzutage noch leben könnte. Ich dachte immer, Bären würden nicht älter als bundesdeutsche Miezekatzen. Aber sie können über 40 Jahre alt werden.
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Das Bären-Dressieren ist in Griechenland längst verboten (die Bären werden ziemlich brutal abgerichtet, bis sie tatsächlich “tanzen”). Aber lange Zeit gab es keine Möglichkeit, die den Zigeunern abgenommenen Bären irgendwo unterzubringen. Deswegen wurde rechtlich auch kaum etwas gegen die Bärenhalter unternommen.
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Foto: National Geographic 1930
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Seit 1998 gibt es jedoch das Arcturos Umwelt Zentrum (Kentro Arctourou) mit einem Informationszentrum im Bergdorf Aetos im nordgriechischen Bezirk von Florina, sowie ein 5 Hektar großes Refugium für Braunbären in Nachbardorf Nymfaio. In diesem Asyl leben zur Zeit 13 Braunbären, 7 davon haben eine “Tanz”-Karriere hinter sich. Vielleicht ist “meiner” aus Istambul ja auch dabei …
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Der Senior im Bären-Pflegeheim heißt Andreas und ist bereits 44 Jahre alt. Die Tiere stammen aus verschiedenen Balkanländern (z.B. aus einem wegen des Krieges aufgegebenen Zoo in Serbien). Sie kamen meistens pflegebedürftig in Nymfaio an, und gewöhnlich sind sie durch den Kontakt mit der “Zivilisation” entwicklungsgeschädigt und nicht mehr in der Lage, in der freien Natur zu überleben.
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50.000 Besucher finden pro Jahr ihren Weg in das abgelegene Bergland im westmakedonischen Grenzgebiet des griechischen Festlands. Sie können Nymfaio übrigens gut auf dem Weg zum Naturschutzgebiet der Prespes-Seen besuchen. Am Prespa-See leben einige Braunbären noch geschützt in der Natur. Das heißt, in der Regel sehen sie als Besucher dort leider keine von ihnen …! Vor einigen Wochen wurde in der Gegend wieder einer tot aufgefunden, von illegalen Jägern mit neun Schußwunden erlegt. Insgesamt sollen noch etwa 200 Braunbären in Griechenland leben. Jedes Jahr werden einige gewildert bzw. von Autos überfahren. Arcturos hat durch intensive Lobbyarbeit dafür mitgesorgt, daß die neue Egnatia-Odos-Autobahn an einigen entscheidenden Stellen bären- und großwildgesichert eingezäunt wurde.
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Bei www.arcturos.gr finden Sie auch eine Broschüre über die Ziele des Arcturos-Zentrums (PDF-Version).
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Kontakt: Arcturos, 3 Viktoros Ougo, 54625 Thessaloniki, Tel. 0030-2310-555920 (Arcturos hat übrigens auch ein Wolfsasyl in Agrapidia, wenige Kilometer von Nymfaio und Aetos entfernt.)
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11 comments

  1. Hallo Theo,

    ein kleiner Tipp: Istanbul heißt immer noch Istanbul…
    (na ja, ist ja auch keine griechische Stadt, da kommts nicht so drauf an;-)

    Nicht dass du jetzt anfängst auf meiner Seite Fehler zu suchen. Da gäbe es ne Menge..

    Der Erbsenzhähler

    Richi

  2. It is really true. The name “Istambul” derives from Constantinople!
    Because the Byzantines used to say go “Εις την Πόλιν”, so the Ottomans took that phrase in order to call Constantinople -“Ιstambul”.

  3. Gibt noch eine weitere Initiative in Kastoria:

    “There is no such thing as harmonious coexistence between man and bear; that’s how nature intended it. However, our coexistence can be made more manageable if we take certain measures so that man does not feel defenseless and bears are not threatened.”

    It was with this brief introduction that Spyros Psaroudas, the director of Callisto, described the work that the organization for the protection of wildlife and nature has been doing for the past five years in the northern Greek prefecture of Kastoria – with funding from the European Union’s Life program – which has earned it a nomination in the Natura 2000 awards, set to be handed out in a ceremony at the end of May.” …
    Mehr hier:
    http://www.ekathimerini.com/208399/article/ekathimerini/community/working-toward-a-mutually-beneficial-relationship-between-man-and-bear

  4. Die Koexistenz zwischen Mensch und Bär wird zur Zeit in Kastoria getestet – und zwar von den Bären! Mehrmals wurde eine Bärenmutter und ihre beiden Kinder jetzt im Stadtgebiet gesehen – auf dem Waldspielplatz, auf dem Friedhof und zuletzt im Zentrum des Ortes. Diesmal nur die beiden Jungbären – und es dauert vier Stunden, bis man sie wieder aus dem Stadtgebiet vertrieben hatte.
    “Residents in the northern Greek town of Kastoria were roused from their slumbers on Monday night after two young bears strayed into the town center. According to a member of the Arcturos bear conservation society, the two cubs are around a year old and were initially spotted in a street beside Kastoria Lake shortly after midnight.” Text-Auszug aus:
    http://www.ekathimerini.com/213501/article/ekathimerini/community/bear-cubs-stray-into-town-of-kastoria-in-northern-greece

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