Skopelos, der Adonisbalkon

.

.
23. September 2008, 17 Uhr
.
Ich liebe es, mich bei kleinen Inseln (1-Ort-Inseln) direkt über dem Hafen einzuquartieren, am liebsten mit Blick auf den Fährenanleger (Symi, Seriphos, das gilt auch auf dem Festland … Platania/Pilion usw.). Skopelos gilt für mich auch als 1-Ort-Insel, und ich hatte “meinen” Balkon schon fixiert, als ich mit noch mit meinem geländegängigen Koffer die Rampe der Jet Ferry 1 runterrollte.
.
Quer durch die Cafes an der Paralia manövriert, das Sträßchen zum Hotel rauf, an der Tür noch kurz überlegt, ob das Adonis nicht vielleicht ein allzu altmodischer Kasten sei … nein, isses nicht … nach einem “Zimmer mit Aussicht” gefragt, den Schlüssel von 202 kassiert, und schon stand ich auf meinem Balkon! Die Jet Ferry 1 hatte es nicht mal geschafft, inzwischen den Hafen zu verlassen.
.

.
Der Balkon oben rechts …
.
Wahrscheinlich war ich in meinem frühreren Leben mal ein Turmfalke oder Nachtkauz, denn ich liebe es, in aller Stille den halben Tag und die halbe Nacht auf so einem Balkon zu sitzen und zu glotzen. Und wenn ich mich nachts auch mit Pullover und Goretexjacke und Tsipouro zum Aufwärmen versehen muß. Auf Skopelos mußte es diesmal sein. Das Wetter war nach Aussage des Tavernenwirtes das schlechteste Septemberwetter seit 25 Jahren. Und durch mein nagelneues Thermo-Badezimmerfenster regnete es jede Nacht rein, durch den Rahmen (!). Oh, griechische Handwerker …
.
Die folgenden Bilder der Fähren, die 365 Tage im Jahr den Rhythmus des Hafens bestimmen (naja, es kommen nicht mehr als 6 Stück in 24 Stunden …) sind für Nicht-Nissomanen vielleicht nicht interessanter als die Fotos, die die S-Bahn-Fotografen jeden Sonntagnachmittag am Essener Hauptbahnhof erjagen, aber mir sind sie wertvoll genug.
.
24. September, die Flying Cat 5 weckt mich morgens um 6 Uhr 55:
.

.
28. September, 16 Uhr 30, der tägliche Delfini aus Agios Konstantinos:
.

.
24. September, 16 Uhr 15, huiii, gleich zwei Ankünfte gleichzeitig. Die Jet Ferry 1 aus Volos ist schon da, der Zwerg links ist die Flying Cat 5, kommt aus Alonisos. (Ja, früher qualmten die Fähren noch aus dem Schornstein, und sie hatten noch griechische Namen. Früher.)
.

.
Die Jet Ferry 1 von G&A ersetzte die übliche Express Skiathos, die plötzlich zur Reparatur in die Werft mußte. Am 27. September blieb das G&A Schiff sogar über Nacht auf der Insel. Die Wasserflasche auf meinem Tisch enthält natürlich kein Wasser, sondern Landwein aus Tirnavos, aus dem Supermarkt, der Liter für 1,45 Euro. Man gönnt sich ja sonst nix:
.

.
28. September, 21 Uhr. Die Flying Cat 5 kommt aus Volos, fährt noch weiter nach Alonisos, und ist morgen früh um 7 Uhr 15 wieder hier. Ich werde dann im strömenden Regen um 6 Uhr 45 unten im Büro der Hellenic Seaways fragen, ob die Fähre tatsächlich ab Skopelos Stadt geht (und nicht ab Agnontas), wie vorhin nach einem Blick auf den Wetterbericht zur Sicherheit verabredet.
.

.
Naja, man konnte natürlich auch immer mal auf den Rest des Hafens schauen. Ist ja auch nett. Hier bitte:
.

.
Klar, nachts ging das auch:
.

.
Ab sechs Uhr morgens hat die Bäckerei am Hafen schon auf und verkauft ihre gigantischen Pita-Schnecken für unterwegs (hier die fetagefüllte Version, drei Euro/Stück, wie schon gesagt, man gönnt sich ja sonst nix):
.

.
ZURÜCK ZUR STARTSEITE

3 comments

  1. Hallo Theo!

    Schiffe beobachten am Hafen ist doch was Schönes! Ich könnte das ganze Jahr so wohnen, wie Du in der kurzen Zeit auf Skopelos.
    Es rührt sich was und man hat des Gefühl, dass einem die ganze Welt offen steht, man braucht nur in eins der Schiffe einsteigen 😉
    Viele Grüße!
    Ulli

  2. Theo, dieses Fähren-Beobachten ist wirklich das beste!
    Ich hatte letztes mal auf Amorgos auch einen ganz passablen “Falkenhorst”. In Katapola weilte ich in der Pension Amorgos direkt am Scopelitis-Anleger.
    Viele Grüße, Steffen.

  3. Hab in Amorgos (fast) immer in Xilokeratidi gewohnt, mit Sicht vom Balkon auf den Anlieger in Katapola. War nicht so “ganz nah dran”, aber man hörte mitten in der Nacht die Signale und Maschinengeräusche der Fähren immer mehr als deutlich. Aber ich find das gut.
    Ich hab meine ALLERERSTE Übernachtung in Griechenland 1985 direkt am Fähranleger verbracht, und zwar in Mitilini/Lesbos. Da ist wohl eine Art Trauma entstanden … 🙂 … Theo

Leave a comment