Thrakien – der Nestos

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Der Nestos ist der Grenzfluß zwischen Makedonien und Thrakien … ich ordne diese Seite jedoch bei “Thrakien” ein, weil auf der thrakischen Seite auch der Wanderweg verläuft …

Der im bulgarischen Rila-Massiv entspringende Nestos (bulgarisch Mesta) ist nicht schrecklich lang (insgesamt 240 km), zählt aber zu den größten Flüssen Griechenlands. Für die Biologen und Vogelkundler ist das naturgeschützte Delta äußerst interessant, für den Wanderer die Nestos-Schleifen etwa 20 Kilometer vor der Mündung ins Meer. Ein interessanter Weg läßt sich auch als bloßer Spaziergang von Galani aus einrichten … wenn man zum Beispiel gerade auf der Autobahn von Kavala nach Xanthi oder Alexandropouli unterwegs ist. Oder als Tagesausflug von Thassos aus.

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Drei bis vier Stunden hin-und-zurück von Galani aus nach Norden (Zum Beispiel die 5 km bis zu diesem Schild und zurück!), immer am östlichen Hang des Flusses durch den Flußwald. Man kann auch die ganze Strecke bis Stavropouli laufen, immer in der Nähe der Gleise der Bahnstrecke nach Drama, aber wir haben es nicht versucht … und wenn ich mich richtig erinnere, kann man auch in Stavropouli ein Kajak mieten und flußabwärts fahren …

Was sich auf jeden Fall VOR der Wanderung lohnt, ist der Weg (mit dem Auto) auf die Höhe, um den Blick auf die mäandernde Flußlandschaft zu sehen! (Schade, daß ich hier kein Breitwand-Foto abbilden kann!) Ab Galani ist dieser Weg zum Aussichtspunkt in 1000 Metern Höhe markiert und asphaltiert. Wenn man von Norden kommt … aus Stavropouli über Komnina … hat man zwar eine sehr reizvolle Strecke vor sich, aber es ist mit einem normalen Pkw definitiv nicht ganz so einfach …

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Nun ja, ich bin kein Spezialist für alles was da kriecht und fliegt, aber ich war beeindruckt. Es war April, und es gab Schmetterlinge, die ich noch nie gesehen hatte. Diesen hier mit seinen verrückten “Antennen” an den Flügeln zum Beispiel:

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Und der April ist die Zeit, wo der Scheltopusik (die Panzerschleiche) am Ende der Paarungszeit die Frühlingssonne genießt. Der Scheltopusik wird des öfteren für eine Schlange gehalten, ist jedoch “nur” eine Schleiche. Mäuse und Schadinsekten fressend und sehr nützlich. Beißen kann er zwar im Notfall auch, aber meistens flüchtet er bei Gefahr in großen Sprüngen bergabwärts. Was einen ganz schön erschrecken kann, wenn vor einem plötzlich so ein 1,5 Meter langes Objekt aus den Büschen heraus quer über den Wanderweg springt!

Am Nestos lagen die Viecher in Augenhöhe neben uns am steinigen Hang neben dem Weg in der Sonnenwärme und taten nichts, als uns müßig zuzuschauen. So wie dieser hier:

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Ein Scheltopusik ist übrigens auch im Terrarium zu halten und kann angeblich 50 Jahre alt werden. Aber es gibt auch andere längliche Objekte im Nestostal, nämlich solche aus Eisen, die der Griechischen Bahn gehören … vermeiden Sie darum definitiv Abkürzungen über die Bahnstrecke, oder durch die Tunnel. Diese Schleichen auf Rädern weichen Ihnen nämlich nicht aus!

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Aber es ist oft verführerisch, den Fußweg (der helle Strich rechts oben im Bild) mal zu verlassen:

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Eine letzte Bemerkung unter Wanderern: Die Tavernen von Galani sind eher mittelprächtig …
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