Hexenkraft, Heimweh und Ottos Fahne – 1

Schmidt Jachenauer 1888
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„Die Jachenauer in Griechenland – Eine Erzählung aus der Zeit der bayerischen Expedition nach Griechenland 1832“
Maximilian Schmidt, Gesammelte Werke Band 13, Haessel-Verlag/Leipzig, 1888

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Das Buch, eher ein Zufallsfund bei meiner regelmäßigen Suche nach Reiseberichten aus Griechenland aus dem 19. Jahrhundert, hatte ich zunächst nur flüchtig „angelesen“. Ich hatte es bald wieder weggelegt, es erschien mir zu heimattümeld und klischeehaft, um eine echte Reflektion der Schicksale aus den „unteren Schichten“ zu sein, die damals in bayerischer Uniform mit dem neuberufenen König Otto nach Griechenland zogen.
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Maximilian SchmidtMaximilian Schmidt (1832-1919), genannt der „Waldschmidt“, war in jungen Jahren königlich-bayrischer Offizier, später ein landesbekannter Heimatschriftsteller. Er sollte sogar in den Adelsstand erhoben werden, was er aber ablehnte. 60 „Volkserzählungen“ und 40 Theaterstücke stammen von ihm, viele davon sind heute vergessen, das Buch über die „Jachenauer“ auch.
(Sie können seit 2012 eine Neuauflage kaufen. Ist bei amazon heute in der Bestsellerliste auf Platz 3.671.837 …)
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Ich hatte zuerst vermutet, dieses „Jachenau-Tal“ entstamme bloß der Phantasie des Autors. Und Griechenland hatte der Waldschmidt wahrscheinlich so oft gesehen wie Karl May sein Kurdistan …
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2013  veröffentlichte die Formation Dreiviertelblut  ihr erstes Album „Lieder vom Unterholz“. Dreiviertelblut sind Gerd Baumann, Komponist der Musik zahlreicher bekannter Kinofilme (zum Beispiel von Marcus H. Rosenmüller), und Sebastian Horn, Sänger der Bananafishbones. Bayrischer Klang, mal kritisch, mal schräg, mal melancholisch, aber kilometerweit entfernt vom Musikantenstadl-Flachsinn.
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Am Ende des Albums ein hochdeutsch gesungener Titel über das Schicksal einer „Zigeunerin“ aus fernen Zeiten. Falak hieß sie, “Stern”. Und ihr wehen heute noch Legenden nach um übernatürliche Erscheinungen und vergrabene Schätze an einer gewissen „Rehgrabenalm“.
Wo ist denn diese Rehgrabenalm? Ich schaue nach. Ist nicht wahr, an den Hängen des … Jachenau-Tales! Es gibt sie wirklich, die Jachenau!
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Mautstraße JachenauAlso habe ich nach meinem Waldschmidt-Buch gesucht, und ich habe es es noch einmal gelesen, diesmal bis zum Ende. Gut, „große Literatur“ ist es nicht. Aber neugierig hat mich der Text gemacht. Ich habe beschlossen, bei nächster Gelegenheit mal in dieses Tal zu fahren. Und ein paar Wochen später stand ich in Jachenau-Dorf, und etwas später, nach leicht nervöser Sucharbeit, neben der „verhexten“ Rehgrabenalmhütte.
(Danke, Tour-Guide Moni, danke an die Einheimischen, die wir beim Heuwenden am Hang stören mußten!)
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Wegweiser Rehgrabenalm
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Rehgrabenalm
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Die Rehgrabenalm
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Was ich beim ersten Lesen völlig übersehen hatte: Maximilian Schmidt hatte in sein Buch zahlreiche Fußnoten eingefügt, um seine Geschichte zu belegen (die „bayerische Expedition“ fand ja schon statt in Schmidts Geburtsjahr). Und er hatte offenbar detaillierte Ortskenntnisse in der Jachenau und im oberen Isartal (die konnte ich mit Texten aus dem 19. Jahrhundert nachprüfen).
Aber „eine ausführliche geschichtliche Darstellung“ wollte Schmidt einem „Berufenerem“ überlassen. Sein Ziel war eine „volkstümliche Erzählung“, die die Erinnerung an die „braven bayerischen Soldaten“ wiederaufleben lassen sollte. Da konnte eine klassische Liebesgeschichte und Zigeunerspuk im Hintergrund nur helfen …
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Die erste Fußnote bei Maximilian Schmidt: „Als historische Quellen benutzte der Verfasser Dr. Sepps Ludwig Augustus, Erinnerungen an Griechenland von Major J. Bronzetti (Bronzetti war Artillerie-Offizier!), Oberleutnant Fd. v. Predl und Sergeant M. Thurfilchen; ferner Erinnerungen eines ehemaligen griechischen Offiziers, die Zeitungen von 1832, 33 und 34 u.f., und zwar Landbötin, Augsburger Abend- und Postzeitung; außerdem die persönlichen Mitteilungen vieler bei jener Expedition beteiligt gewesenen Offiziere und Veteranen.“
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Im Buch von Carl Joseph Bronzetti (1788-1854)  “Erinnerung an Griechenland in den Jahren 1832-1835” läßt sich auch leicht sehen, wo Maximilian Schmidt mal die Phantasie durchgeht.
Als König Ottos Artillerie auf dem Weg nach Tirol am Walchensee vorbeikommt, läßt Schmidt die Soldaten im letzten Moment vor einer Schnee-Geröll-Lawine retten. Der Fischer-Friedl konnte vom Boot auf dem See aus sehen, wie sich die Lawine am Hang zusammenbraute …
In Bronzettis Text sieht man, es ist überhaupt nichts Dramatisches passiert auf der Strecke:
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…………Bronzetti Walchensee
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Jachenau 1837
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Die Jachenau und (links) ihr einziger Gasthof in einer Lithografie von Gustav Kraus, 1837.
Übrigens: Namentlich nachgewiesen ist als erster der Gasthof “Zum Baeck” in Unterjachenau.
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Jachenau Dorf mit Kirche
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Jachenau-Dorf heute. Es sind immer noch nur eine ganz kleine Siedlung.
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Die Jachenau liegt östlich, gleichzeitig unterhalb des Walchensees. Der Ort Jachenau (ca. 800 Einwohner) besteht praktisch nur aus Einzelhöfen und kleinen Weilern von drei oder vier Häusern und zieht sich am Fluß entlang durch die Wiesen und Weiden des Tales. Das Tal ist hinter einer Mautstrecke der Bayrischen Forstverwaltung vor den Walchensee-Besuchern gut versteckt, und wird auch heute noch nicht vom Tourismus dominiert.
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Reiseführer nennen das Tal manchmal „langweilig“. In Meyers Reisebüchern (Deutsche Alpen, westl. Theil, 1877) finde ich diesen Beitrag:
“Oberhalb der Gipsmühle öffnet sich rechts das 4 Std. lange Thal der Jachenau, an deren Ufer in einzelnen (36) Höfen zerstreut die Jachenauer leben, ein durch Schönheit und malerische Tracht sowie konsequentes Festhalten an alter Sitte sich auszeichnendes Völkchen.
Hier herrscht noch eine seltsame Osterfeier mit heidnischen und jüdischen Anklängen. Jedes Jahr wird der Reihe nach von einem der 36 Hofbesitzer des Thals ein Widder zum Besten gegeben, der in Vierteln gebraten, wieder zusammengesetzt und am Kopf mit Kränzen und Vergoldung der Hörner geziert, dann vom Erben des Hofs in die Kirche getragen, dort geweiht und später im Wirtshaus vertheilt wird.
(…) Als Fusstour ist eine Wanderung durch die Jachenau wenig empfehlenswert, weil das Tal schattenlos, im Sommer heiss und in seinen landschaftlichen Motiven auf die Dauer ermüdend einförmig ist.”

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Ich fand das Jachenautal entspannend, und die Damen im Dorfladen bieten sogar coffee aus Togo … 🙂 … im coolen Pappbecher mit Plastikdeckel, dazu hausgemachten Leberkäs, frisches Obst, gebutterte Salzbrezn und die Tageszeitung. Wenn Huber und Staller hier ihren Dienstort hätten, wären sie im Laden Stammgäste …
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Maximilian Schmidt schreibt: „Die Jachenau ist eine alte Ansiedelung des Klosters Benediktbeuern und hieß früher das Thal Nazereth. Sie besteht aus 36 Bauernhöfen und 24 Söldneranwesen. (…) Den Hauptort des Tales bilden, etwa eine Stunde vom Walchensee entfernt, die Pfarrkirche, die Schenke zum Jochwirt und noch ein paar Häuser, die sogenannte Oberjachenau, dann eine halbe Stunde weiter abwärts das Forsthaus, der Bäcker und die Schule – die Unterjachenau, während die übrigen Wohngebäude vereinzelt auf den grasreichen Hügeln liegen.“
Stimmt heute noch, Herr Schmidt.
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Jachenau Gasthof Tür
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Drei Gasthöfe gibt es hier heute, keiner heißt „Zum Jochwirt“. Es gibt das Hotel Post, den Schützenhof und das Gasthaus Jachenau (früher der „Huabawirt“).
Man beachte hier die pseudokorinthischen Säulen, die hier den Eingangsbereich dekorieren. Weist das auf eine griechisch angehauchte Vergangenheit hin? Fragen konnte ich nicht, es war Dienstag, also Ruhetag.
Hier hatte ich mir ursprünglich für vier Tage ein Zimmer reserviert, ich wollte hier ja ausführlich recherchieren. Ich hatte aber am Ende storniert. Das Spätsommerwetter in den Alpen war ganz übel und Tour-Guide Moni hatte alternative Ideen.
(Ich kenne nun eine Reihe von bodenständigen Lokalen im Fünfseenland. Obstler und Enzian gab es statt Raki und Tsipouro, Paulaner und Murnauer Griesbräu statt Mythos und Fix.)
Ein Tagesbesuch in der Jachenau mit einer Wanderung hinauf zur Rehgrabenalmhütte mußte also reichen:
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Rehgarabenalm Hütte
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Die Rehgrabenhütte. Nein, die Lichtgestalt rechts ist nicht die Rehgrabenhexe … 🙂 …
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Der durch das 20 Kilometer lange Tal führende Bach, die Jachen, war einmal der einzige Abfluß des Walchensees Richtung Isar. Bis am Kochelsee das Kraftwerk gebaut wurde, wo das umgeleitete überschüssige Wasser des Walchensees nun zur Elektrizitätsgewinnung genutzt wurde.
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Die Jachen wird also früher tiefer und breiter gewesen sein. Die Berge rund um die Jachenau und das obere Isartal wurden früher intensiv zur Holzgewinnung genutzt. Die Jachenau ist heute noch die waldreichste Gemeinde Bayerns. Die Holzwirtschaft war so intensiv, daß im 15. Jahrhundert Holzfäller und Flößer aus Transsylvanien (Siebenbürgen) angeworben wurden. Arbeiter von hoher Mobilität wurden gebraucht, denn die Einsatzgebiete der Holzfäller wechselten ständig, und das Holz wurde bis München geflößt. Oder gleich donauabwärts. Und … selbst München war ja schon ganz weit weg …
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Holzflößer Bayern
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Vor hundert Jahren: Bayerische Holzflößer unterwegs.
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Leute kamen ins Tal, die nicht so ortsgebunden und selbstgenügsam waren wie die alteingesessenen Jachenauer, die, wenn sie einmal in ihrem Leben in die Kleinstadt Lenggries kamen oder nach Tölz, glaubten, sie hätten nun „die ganz große Welt“ gesehen …
Überhaupt, was soll man auch da draußen? Dahoam is dahoam …
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Die Deutsche Alpenzeitung bringt 1931 den Artikel “Alpenvolk vor hundert Jahren”, von Rudolf Walter Kraus: “Durch die Kriegshandlungen (Napoleonische Kriege) und deren Folgen war der Älpler damals an die große Welt geknüpft, von der er sonst nicht viel wußte und nicht viel erfuhr. Mit der Friedenszeit nach 1815 (Wiener Kongreß) kehrte wieder die alte Abgeschiedenheit zurück.”
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Diese wandernden Holzarbeiter-Clans wurden von den Alteingesessenen bald mit dem Etikett „Zigeuner“ versehen. Viele von ihnen mögen auch Sinti oder Roma gewesen sein. Und um sie rankten sich bald die Legenden, wie die vom „Zigeunermädchen Falak“. Falak soll eine ungewöhnlich schöne junge Frau gewesen sein, begehrenswert als Braut für die Söhne der besten Höfe der Gegend. (Aha …)
Ihr Vater kassierte gleich von allen Brautwerbern den nicht unerheblichen Brautpreis, und machte sich prompt aus dem Staub. Mit allem, was er tragen konnte. Aber er hatte soviel Geld und Wertgegenstände kassiert, daß er auf seiner Flucht nicht alles mitnehmen konnte. An einem Ort in der Jachenau soll er 13 Holztruhen mit Wertsachen vergraben haben.
Die betrogenen Dörfler machten daraufhin einen kurzen Lynch-Prozeß mit der Tochter und ertränkten sie nachts im Fluß.
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Das Versteck soll in der Gegend der Rehgrabenalm gewesen sein. Dort konzentrierten sich später diese übernatürlichen Ereignisse: Stimmen aus dem Nichts, Lichtgestalten, die nachts auftauchten und „althochdeutsch“ redeten, Gruppen von Rehen, die gemeinsam schatzsuchend im Boden scharrten. Im Jahr 1845 entstanden die ersten Aufzeichnungen über die “Rehgrabenhexe”.
Der letzte, die mit einer Lichtgestalt kommuniziert haben will, übernachtete ein paar Tage alleine auf der Alm und lebt noch heute (und betreibt eine Strandbar auf den Seychellen …).
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Wie froh können die Jachenauer sein, daß niemand in der Lichtgestalt die Madonna erkannt hat. Sonst wäre es jetzt im Tal aus mit der Selbstverpflichtung zum sanften Tourismus … 🙂 …
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Die Rehgrabenalm-Legende hat eine Art Echo beim Waldschmidt. Eine zentrale Figur im Buch ist Duli, der „Zigeuner“, ein Kesselflicker, der in regelmäßigen Abständen durchs Tal zieht. Die Familien der „Zigeuner“ treffen sich alle 17 Jahre an einem “Königinnengrab” am Zigeunerbrunnen in der Nähe der Jachen-Mündung in die Isar. Die Clans ziehen gewöhnlich vom Balkan hierher und kehren nach der Gedenkfeier wieder dorthin zurück.
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Jachenau Anwerbung
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Ein zusammenfassender Blick ins Buch: Am Anfang steht die Auseinandersetzung zwischen dem armen “Fischer-Friedl”, und Wendel, dem reichen Bauernsohn vom Wallerhof. Mit Dulis Hilfe läßt Friedl das Unglück über das Schicksal von Wendel und seine Braut Resei vom Singerhof niedergehen. Gemeinsam drehen Friedl und Duli den Hexenstrang, bis er zerreißt!
Wendel läßt sich also kurz vor der Hochzeitsmesse anwerben für die bayerische Armee, die mit dem angehenden griechischen König Otto nach Süden ziehen soll! Die Hochzeit platzt!

Und der Dorfpfarrer zieht gleich mit, als Feldkaplan! Friedl mag es kaum glauben, Dulis Hexenzauber wirkt. Doch Duli hatte Friedl noch vergeblich gewarnt vor der Sünde, die er mit seinen bösen Wünschen verbreitet. Und der Fischer verfällt nun in Reue und Depression.
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Aber worauf hatte sich die bayerische Expedition nur eingelassen? Schmidt: „Die Armen konnten das Klima nicht ertragen, sie erlagen dem Fieber und es verging kein Tag, wo nicht einer oder mehrere Soldaten zur Erde bestattet wurden. Die ungewohnte Lebensweise, der Mangel an entsprechendem Getränke (aha …!), es gab nur unangenehm schmeckenden Wein, insbesondere aber ein unstillbares Heimweh machte ihnen Leib und Seele krank.“

Ja, die „leiseste Erinnerung an die Heimat (füllte) ihr Augen mit Thränen.“
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Die Artillerie-Abteilung kämpft am Ende unter Hauptmann Bronzetti auf Evia gegen die letzten verbliebenen Türken, siegreich. In Karysto erleben die Soldaten das griechische Maifest – was sie nur noch depressiver macht.
Schmidt:
„Die Speisen bestanden aus den seltsamsten Gerichten in einer den Bayern ganz fremden Zubereitung, meistens in Öl schwimmend, süß und stark gewürzt. (…) Unterdessen waren ein halbes Dutzend griechischer Virtuosen auf dem Platze erschienen und verübten mit ihren Instrumenten einen jämmerlichen Lärm.“
Und “die Zigeuner” sind auch da. Schmidt: „Diese Zigeuner, deren es in Griechenland viele giebt, haben nur elende Strohhütten in Gestalt von Bienenkörben oder länglichen Vierecken, welche nicht selten die Herberge von zwei bis drei Familien mit zahlreichen Kindern in Gemeinschaft mit Schweinen, Enten und Hühnern sind. (…) Die Zigeuner sind so arm als verachtet. Kein Grieche würde mit dem Zigeuner aus einer Flasche trinken.“
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Aber es gibt natürlich ein happy end: Die Artillerie wird nach Bayern zurückversetzt, kommt aber noch einmal in Gefechte bei Missolunghi. Und Dulis wandernder Clan findet bei den Kämpfen der bayerischen Uniformierten mit den Rebellen den schwerverletzten Wendel, und Duli versorgt seine Wunden. Doch Wendels Kameraden wissen davon nichts. Er kommt auf die Liste der Vermißten. Die Jachenau trauert.
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Der Totgeglaubte taucht am Ende jedoch gesund und munter wieder auf in der bayerischen Heimat, aus dem Nichts! Wo nun der arme Fischerfriedl endlich seine neue Flamme, die Amrei, heiraten kann! Er hatte nämlich ein Gelübde abgelegt, nicht eher zu heiraten, bevor nicht seine Ex, die Resei, und der tapfere Wendel wiedervereinigt wären.
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Ja, so sind die Geschichten der bayerischen Heimatdichter, und nicht nur der bayerischen …
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Postschlitten Jachenau
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Griechenland war ja so weit weg! Die Post von Athen bis München dauert durchschnittlich 33 Tage, und im Winter noch länger …
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Inzwischen sind ja im Norden weitere Freiwilligen-Korps angeworben worden. Schmidt belegt das – in einer neuen Fußnote gibt es exakte Mannschaftszahlen: Expeditionen von 236, 647, 796, 211, 1400, 1682 Freiwilligen ziehen los, die Namen der Offiziere fehlen nicht. Schmidt hält sich im letzten Viertel seines Buches mehr oder weniger exakt an das belegte Schicksal der bayerischen Armee von König Otto.
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Walchensee
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Heute: Fischer-Friedls Nachfolger auf dem Walchensee?
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Plötzlich fragt man sich: Gab es diesen Oberfeuerwerker „Wendel vom Wallerhof“ und diesen „Fischerfriedl“ vielleicht wirklich? In der Gemeindeverwaltung der Jachenau hätte ich schon gerne einen Blick ins Archiv geworfen. Oder ins Taufbuch der Kirche. Aber der Tag war zu kurz. Nächstes Mal vielleicht …
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Am Ende stellt man sich Schmidts Buch als ein TV-Drehbuch vor, facts and fiction combined, Geschichte an einem Einzelschicksal aufgehängt, mit dem sich der Zuschauer identifizieren kann. Ja, Maximilian Schmidt war seiner Zeit voraus, heute wäre er sicher Redakteur beim Bayerischen Rundfunk … 🙂 …
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Er schließt seine exemplarische Erzählung ab mit dem Fazit: „Daß schließlich die ganze bayerische Kulturmission mißlang, wer wollte den Bayern die Schuld beimessen! Sie hatten mit unausgesetzten Ränken zu kämpfen, denen sie auf Dauer nicht gewachsen waren. Was auch geschehen wäre, der Bruch wäre unter allen Verhältnissen herbeigeführt worden, weil die Großmächte es so wollten.“
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Ja, das war jetzt nur der bayerische Teil der Geschichte, und nein, Sie sind nicht im falschen Film, zum GRIECHISCHEN Teil der Geschichte müssen Sie umblättern.
Wie war das Schicksal der Jachenauer (genaugenommen das Schicksal der Bayern) in Griechenland im Jahre 1832, und wie und warum sind sie später gescheitert?
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