Makedonien – Ouranopoli

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Ouranopoli, der Prosphoriusturm aus dem 14. Jahrhundert

Die See um die Athos-Halbinsel herum ist gefährlich. In der Antike war schon eine komplette persische Invasionsflotte hier in einem Sturm gescheitert, was Xerxes dazu brachte, lieber einen Kanal durch die engste Stelle der Halbinsel zu treiben, als das Risiko einzugehen, nochmal an dem hinterhältigen Berg vorbeizusegeln.

Ouranopoli liegt 10 km südlich von dieser inzwischen verschütteten Kanalstrecke in einem Hügelland, das sich bis zum Athosgipfel immer weiter hoch auftürmt. Ouranopoli ist ein ganz junges Dorf mit 800 Einwohnern, und “die letzte Haltestelle” vor der Athosrepublik. Ursprünglich war an dieser Stelle nur ein befestigtes Landgut des Athos-Klosters Vatopedi. Im Jahre 1922 wurde das Land jedoch aufgeteilt und griechischen Flüchtlingsfamilien aus Anatolien zur Verfügung gestellt.

Von Ouranopoli aus geht regelmäßig die Fähre nach Daphni. Das Schiff ist der einzige Zugang zu der Mönchsrepublik. Und nur, wenn Sie männlich sind und eine besondere Genehmigung haben, dürfen Sie rein … weil die Panaghia das so will … und das nur nach einem etwas längeren Bewerbungsverfahren und einem Vorstellungstermin in Saloniki! Sie können dann vier Tage bleiben und in den Klostern übernachten und essen. Der Zugang zum Athos ist gebührenpflichtig! Touristische Einrichtungen im herkömmlichen Sinn gibt es nicht. Und mehr als 10 nichtorthodoxe männliche Besucher pro täglicher Schiffsankunft verkraftet die Republik auch nicht …

Aber auch Ouranopoli ist schon gut von der orthodoxen Kirche besetzt. Kirchliche Konferenzen gibt es und mehr oder weniger fromme Tagesbesucher aus dem Hinterland. Hier parkt der Bischof, mit seinem Hoheitsszeichen am Auto, vor uns im Kafeineon:

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Bis zur Athosgrenze sind es von Ouranopolis noch 2,5 Kilometer auf einer Schotterstrecke an der Küste entlang. Man kann den Spaziergang am bestens am späten Nachmittag oder frühen Abend machen, dann hat man auf dem Rückweg den Sonnenuntergang über der Insel Amoliani vor sich.

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Das Ziel ist unspektakulär. Eine stacheldrahtbewehrte Mauer, hinter der sich auch noch ein kilometerbreiter wegloser Dschungel-“Schutzwall” erstreckt, den kein normaler Wanderer in Angriff nehmen sollte. Hier an dieser Stelle ist Schluß:

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Verboten ist das weitere Vordringen auch:

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Und zur Sicherheit noch mal so, mehrsprachig:

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Bleiben Sie also besser im Ort. Der hat in der Vor- und Nachsaison insgesamt noch was von einer gemütlichen “Sommerfrische”. Aber Tagesrundfahrten bis zur Südspitze der Athoshalbinsel mit dem Schiff – immer im vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 500 Metern zur Küstenlinie – werden auch angeboten …

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