Skopelos, ein Fastentag

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Skopelos-Stadt, Kapelle an der Mole

Die Sporadeninsel Skopelos (95 km², 5000 Einwohner) ist zwar viel größer als das benachbarte Skiathos und ebenso grün, dafür hat es den Sandstrand-Fans nicht so viel zu bieten wie Skiathos. (Skopelos hat auch keinen Flugplatz, und auch kein nennenswertes Nachtleben.)

Bevor die Fähre den Inselort Skopelos erreicht, bewegt sie sich an hohen, oft vom Nordsturm belagerten Steilfelsen entlang. Die Ankunft im Süden (Loutraki bei Glossa oder Agnontas) zeigt schmale Kieselstrände vor sattgrünen Hügeln. Das wirkt schon besser …

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Skopelos-Stadt, noch vor dem Kai-Neubau

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Staphylos-Bucht an der Südküste

Aus der Zeit der Antike ist in Skopelos wenig geblieben, jedoch findet sich Sakralkunst aus der nachbyzantinischen Zeit. Auf engem Raum liegen im Palouki-Massiv östlich der Bucht von Skopelos gleich sechs Klöster: Evangelistria, Metamorphosis, Agia Varvara und Prodromos, und die beiden entlegenen und verlassenen Agia Anna und Taxiarchon.

Das Nonnenkloster Prodromos (am letzten Ende des Schotterwegs) sollte unser Wander-Tagesziel sein. Es sei täglich zu besichtigen, und im Klosterhof würde das dort lebende Dutzend Nonnen uns selbsterzeugte Gartenprodukte verkaufen und auch mit Trinkwasser versorgen. Sehr gut! Also nahmen wir auch nur Wasser für den HINWEG mit …

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Viel Arbeit für den Anstreicher: Agia Varvara (vorne) und Prodromos (hinten)

Was uns keiner mitgeteilt hatte: Prodromos hat zwischen 13 und 17 Uhr eine etwa vierstündige Mittagspause, in der das Tor verrammelt wird. Unsere Wasserflaschen waren natürlich leer. Auch Klopfen nutzte nichts. Es war der erste Werktag nach Ostern, die Damen brauchten wohl dringend etwas Schlaf. Was nun? Hm, wo es so umfangreiche Gartenterrassen gibt, da muß doch irgendwo eine Quelle sein … oder ein Wasserhahn. Ein Wasserbecken fanden wir auch, nur war der Wasserhahn abgeschraubt.

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Heute ist der Naturstein freigelegt, mir gefielen die weißgetünchten Mauern besser: Agia Varvara

Das Agia Varvara Kloster nebenan war unbewohnt und verschlossen, das hatten wir gewußt. Einmal an der Tür rütteln mußten wir trotzdem. Zwecklos. Ob vielleicht dort drüben, diese kleine Kapelle …? Und da geht es doch direkt in den Keller! Vielleicht haben sie ja die Kapelle auf eine schöne Höhle mit kühler Quelle draufgebaut, das gibt es woanders doch auch …! Also mal rein da unten!

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Leider nein. Das Souterrain ist ein Beinhaus, sauber geputzt und liebevoll staubgewischt. Unsere Witze über den “Friedhof der verdursteten Wanderer” fielen eher matt aus … aber he, hatte da nicht einer der frommen Schädel über uns gegrinst?

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Nun ja, wir sind auch ohne Wasser und ohne Kloster-Imbiß zurückgekommen in die Stadt. Auch an der Hafenmeile herrscht noch die Tristesse des ersten Werktags nach dem Osterfest.

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Ein Laden hat jedoch immer auf. Wir waren die einzigen Gäste, also leistete uns das Wirtsehepaar “Johnny” und “Debbie”, zwei USA-Griechen, Gesellschaft am Tisch und erzählte von zu Hause … von Atlanta/Georgia.
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