Monika Brand – Form trifft Farbe

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Skulpturen von Monika Brand: Der “kalte” und harte Marmor wirkt nun wie Wachs in der Sommerhitze Griechenlands (Foto: Günter Brand)
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IMG_9365_A375Der Weg der bildhauerischen Arbeiten vom Ort ihres Entstehens im Süden bis zum (vorläufigen) Ziel im Norden ist weit, und an Transportmöglichkeiten muß man nutzen, was gerade geht.
Das wäre schon wieder ein eigenes Thema …
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Jetzt wurden 18 in Griechenland geschaffene Arbeiten von Monika Brand in der galerie KiR in Oberhausen, im Ruhrgebiet, gezeigt. Sie stehen im Kontrast zu den stark farbigen abstrakten Bildtafeln von Wigbert Lüke aus Essen. „Form und Farbe“ war das Thema der Ausstellung. Nein, im Ruhr-Revier ist nicht alles grau …
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Ich habe die Ausstellung erst einige Tage vor ihrem Ende gesehen. Inzwischen konnte uns Hildegard Hugo, die 2. Vorsitzende der Kunstinitiative Ruhr e.V., einiges erzählen von der Reaktion des Publikums. Es gab Zustimmung zu der kontrastreichen Gegenüberstellung der Arbeiten wie auch Kritik daran. Ich selbst votiere eindeutig für den Kontrast.
Durch den ständigen Wechsel von Form, Farbe und Material bleibt man beim gesamten  Rundgang ästhetisch „gereizt“ und bleibt so aufmerksam von Anfang bis zum Ende.
Vielleicht zeigt sich das an den beiden folgenden Fotos:
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Ist es nicht so, daß man die Präsentation im Schaufenster – nur Skulpturen – mit einem schnellen Blick summarisch aufzunehmen glaubt und viel zu schnell weitergeht?
Aber an dem kontrastreichen Wechsel von farbig-unruhigen Wandbildern und den reinen, stillen Formen der Skulpturen geht man nicht so einfach vorbei. Da wird man ständig „ausgebremst“ …
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Noch hatte sich nicht jeder Kaufinteressent entschieden. Es kommt ja auch auf den Standort an, an dem ein Kunstobjekt später seinen besten Platz findet.
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Ganz nebenbei, manchmal führt das im Kunstbetrieb auch zu unfreiwilliger Komik: Dazu fällt mir ein Gespräch mit einem Galeristen ein, der nach langen Berufsjahren inzwischen resignierend hinnahm, daß potentielle Käufer mit einem Streifen Vorhangstoff in einer Ausstellung auftauchten, um zu sehen, „ob sich die Bildfarbe mit der Vorhangfarbe verträgt“ … ja klar, Blümchenstoff und Baselitz, das beißt sich … 🙂 …
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Erstaunlicherweise war die Skulptur, die mir am besten gefällt, recht unvorteilhaft hinter einer Zwischenwand positioniert. Nicht mitten im Raum. Gerade diese Arbeit muß man nämlich von allen Seiten betrachten können! Ich habe sie mir von Hand auf dem Sockel drehen lassen:
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Hier ist die natürliche Struktur des Rohmaterials am organischsten ausgearbeitet! Daß die grau-weißen Schichten vor unendlich vielen Jahren noch an drei Stellen durch hohen und dauerhaften Druck gebrochen sind … wo sich also die weißen Querstreifen zeigen, ist die Struktur der Schichten seitlich versetzt, was dem Millionen Jahre alten Material noch heute eine ungewöhnliche Spannung gibt.
Und bei aller Abstraktion erscheint die herausgebildete Form des Steins plötzlich … feminin. Wie ein Torso einer weiblichen Figur in einer idealisierten Form. Wenn ich das mal so sagen darf.
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Und das war nicht schon am Eröffnungstag mit einem roten Reservierungspunkt versehen?
Wo der Laudator es schon so anklingen ließ:
„ Es sind Vorstellungen von Lebendigem, die auf besondere Art auch vom Stein befördert werden. Dieser Marmor hat (…) die Eigenschaft, dass seine Oberfläche wie eine zarte Haut wirken kann, besonders wenn er feinst geschliffen oder gar poliert wurde.
(…) Im Licht einer griechischen Insel wäre es vermutlich noch deutlicher zu sehen.“

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Vernissage, 04.02.2018, Laudatio von Daniel Stemmrich (Foto: Günter Brand)
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Galerie KiR in Oberhausen (Foto: Günter Brand)
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Teil der Ausstellung (Foto: Günter Brand)
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Monika Brand stellt sich hier selbst vor:
http://marmorskulpturen.npage.de/

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