Kleopatra, Varoufakis und die Esel

Esel Gruga-Kleintierpark 55
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Ich als Siebenjähriger (rechts) und meine erste Begegnung mit einem Esel (links)
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Professor Georgios Arsenos von dem Veterinärmedizinischen Institut der Uni Thessaloniki ist wieder da! Er hat die griechischen Esel erneut durchgezählt und festgestellt, es sind nur noch 12.500 (davon die Hälfte auf Hydra, nehme ich an)! Um 1950 sollen es noch eine halbe Million gewesen sein.
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Viel zu wenig Esel! (Wir reden hier von Vierbeinern.) Arsenos hat Visionen für die Zukunft der Esel. Nein, sie sollen nicht die BMWs auf den Straßen ersetzen. Arsenos ist die ägyptische Königin Kleopatra eingefallen (die früher ja gerne in Eselsmilch gebadet hat) und dann hat er sich mal auf dem Kosmetikmarkt umgesehen:
100 Gramm Eselmilchseife – angereichert mit 8% Eselmilch – kosten 5 bis 7 Euro. Sind 23% Eselmilch in der Seife, kann der Preis schon bei 9,50 Euro sein! Und es gibt noch so viele weitere ertragreiche Produkte im Kosmetik-, Pharmazie- und Nahrungsmittelbereich!
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Warum ist Griechenland nicht dabei? Es gibt in Griechenland zur Zeit nur 15 Eselfarmen mit 600 Tieren. (Griechenland hat übrigens 5 Millionen Ziegen und damit 48% der europäischen Milchziegen! Investiert da mal wieder einer in den falschen Markt …?)
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Bei den Helexpo-Messeveranstaltern („Zootechnia“, 20.01.-01.02.2015) hatte Arsenos eine 200 Quadratmeter große Fläche gemietet, wo gezeigt wurde, wie der Grundstoff der Eselei produziert wird.
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Für den Export nach Ägypten ist es wohl zu spät, Kleopatra („reich, aber sexy“) badet ja nicht mehr. Aber der griechische Finanzminister Varoufakis („arm, aber sexy“) könnte die Idee ja aufgreifen. Zur Entschuldung des Landes trägt vieles bei.
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Nein, keine Kamera in sein Badezimmer …! Aber mal runter vom Motorrad, Yanis, und auf dem Esel ins Ministerium reiten!
Die Medien zelebrieren doch jeden Auftritt des Ministers, wie bei einem Popstar. Die kathimerini hatte am 09.02. schon einen hochamüsanten Artikel über das Bruce-Willis-Image, das die deutschen Medien – von der Welt bis zur heute-show – so vermitteln.
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Kleopatra starb übrigens durch Schlangengift.
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Esel = ja, Kleopatra = nein.
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8 comments

  1. Eselsmilchseife – das scheint eine erstaunliche und vermutlich einträgliche Perspektive für die griechische Wirtschaft zu sein.
    Es ließen sich auch “Beauty-Seminare” z.B. auf Gaidarounisi – da gibt es noch Platz – denken, in denen die TeilnehmerInnen auch weitere Anwendungen von Eselsmilchprodukten kennnen lernen könnten: Badezusatz, Gesichts-, Hand- und Fußcreme, Anti Aging Creme oder bei innerlicher Anwendung zur Stimm – und Willenspflege usw.
    Der Vorschlag, Jannis Varoufakis einen Dienstesel zur Verfügung zu stellen, würde zweierlei bewirken: zum einen würde der griechische Staatshaushalt durch den Wegfall einer Dienstkarosse nebst Fahrer entlastet und zum anderen gäbe es kaum einen besseren Werbeträger für diese Produkte als den jetzigen Finanzminister, den krawattenlosen und “Hemd über der Hose tragenden”.
    Also: Eselsmilch statt Troika!
    Günter

  2. “Macht ohne Kontrolle – die Troika” (arte 24.02.2015, Doku 90 Min., von Harald Schumann und Arpad Bondy)
    Ich hoffe, Sie haben die Sendung auf arte nicht verpaßt. Noch 7 Tage ist sie ab heute auf arte +7 zu sehen:
    http://www.arte.tv/guide/de/suchergebnisse?keyword=Macht+ohne+Kontrolle
    Ich hoffe, jemand speichert die Sendung bei youtube, über die 7 Tage hinweg.
    Es ist kein Spaß, sich das anzusehen. Schauen Sie sich das nicht nur einmal an, beim ersten Mal kann man das noch gar nicht voll verdauen. Man könnte auch sagen, bei Ansicht der Tätigkeit der Troika kann man gut ans Kotzen kommen …

  3. “Man soll die Unterschiede zwischen Nord und Süd und die geschichtlich bedingten Gegensätze nicht leugnen, denn sie sind vorhanden; aber man sollte sie nicht in Verkennung gemeinsamer Aufgaben und großer Verwandtschaft untereinander austragen; man sollte voneinander lernen, Nord von Süd und Süd von Nord, zum Wohle beider.”
    Hat das gerade jemand zu den letzten Auseinandersetzungen der EU mit Griechenland geschrieben?
    Nein.
    Das hat der Schriftsteller Ludwig Tügel (1889-1972) geschrieben, 1953, über Süddeutschland. Tügel war nämlich 1928 nach seiner Hochzeit von Niedersachsen nach Baden-Württemberg gezogen.
    Und lachen Sie nicht so laut. Tügel war (laut wikipedia) Mitglied der NSDAP …

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