Milos 4 Sarakiniko Strand

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Sarakiniko, mit dem Ruf der “Mondlandschaft” von Milos
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Vor einiger Zeit stand ich beim Wandern in Naxos vor einer frisch aufgebrochenen Marmorwand. Ein Chaos von .weißen, grauen und rotbraunen Tönen. Aus der Entfernung dauerte es einige Zeit, bis ich das Dutzend Ziegen in der Wand bemerkte. Rot-weiß-graue Ziegen, auf kleinen Vorsprüngen stehend, völlig still in ihrer Mittagsträgheit, und perfekt getarnt. Sie ließen mich bis an die Wand herankommen und rührten sich nicht. Aus ein paar Metern Entfernung folgten ihre schwarzen Blicke aber jedem meiner Schritte.Die weißen Felsen von Sarakiniko hatten an diesem stürmischen Maimorgen nur Besuch von mir und einer kleinen Gruppe von Schafen. Cremeweiße Schafe. Sie trauten aber ihrer Tarnung nicht, waren schafsnervös und suchten Abstand. Was hatte sie überhaupt in diese unfruchtbare Landschaft getrieben? Fast nichts Grünes hier und salziges Wasser.

Sarakiniko, die oft fotografierte Badebucht
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Erst vor 90.000 Jahren haben die Vulkane auf Milos aufgehört zu husten … heute findet man noch viele Spuren aus dieser Zeit: Giftigbunte Mineralien, Versteinerungen von Meeresorganismen, Gasemissionen und Thermalquellen. Geothermische Felder, die nur 1000 Meter unterhalb der Insel liegen.
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Außerhalb des Sommers ist es still in Sarakiniko. Da kann der Besucher bequem seine Spuren hinterlassen. Zum Glück tun es nicht viele. Man ist ja froh, daß Kittys romantischer Freund nur ein Taschenmesser bei sich hatte, und keine Lacksprühdose …
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In eine Seite des Regenwasser-Canyons, der einen tiefen Einschnitt in den als “Mondstrand” gerühmten Sarakinikostrand bildet, ist ein System von unterirdischen Höhlengängen in den weißen Bimssteinfels gelegt worden. Da führt eine gefräste Tunnelstraße maschinengerade und autoverkehrsgerecht parallel zur Canyonwand hindurch! Wofür? Es gibt jedenfalls keine Spuren, daß hier Herden gehalten werden. Auch kein Müll von Sommergästen …Und ganz vorne am Meer läuft man über weiße, windpolierte Hügel mit versteckten natürlichen Höhlen, in denen die vom Nordsturm angetriebene Brandung tobt. Feine lange Risse, wo man den Fuß hinsetzt, ein ungutes Gefühl: Der Berg bebt leise. Kann man hier bis zum Rand vordingen? Ob das wirklich noch hält, wenigstens heute noch …?
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Ist hier der vulkanische Hefeteig nicht richtig durchgerührt worden …? Zentimetergroße Bröckchen dekorieren die Wände, wie Raufaser. Man findet häufig ausgewaschene Versteinerungsreste dieser Art im Fels.
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Vor nicht allzu langer Zeit war das noch ein ansehnliches Schiff, das der Wind steuerlos in die Felsen getrieben hatte. Heute ist es nur noch ein zerfallener, rostig-bizarrer Rest. Im Hintergrund links geht der Blick bis nach Kimolos.

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